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Statement

BVTB fordert vor Bundestagswahl von Politik Bürokratieabbau

Verband vertritt einen Großteil der Träger im Beschäftigtentransfer

Mit drei neuen Mitgliedern sieht sich der Bundesverband der Träger im Beschäftigtentransfer (BVTB) gestärkt, im laufenden Bundestagswahlkampf die Bedeutung des Beschäftigtentransfers in den Vordergrund zu rücken.

Nach der PDZ Personaldienste & Zeitarbeit GmbH und LHH war zuletzt die MYPEGASUS GmbH dem Verband beigetreten. „Damit vertritt der BVTB nun 18 große Transfergesellschaften in Deutschland, das sind gut drei Viertel des Marktes“, bilanziert BVTB-Vorsitzender Frank Müller mit Blick auf die Bundestagswahl.

Der Verband sieht seine Aufgabe seit 2007 darin, den Beschäftigtentransfer in seiner Qualität weiterzuentwickeln und Politik und Öffentlichkeit von seiner bedeutenden Rolle zu überzeugen. „Jetzt im Bundestagswahlkampf und mitten in einer heftigen Wirtschaftskrise treten wir deshalb mit weitreichenden Forderungen an Politiker heran, deren Umsetzung in der Transformation unserer Wirtschaft soziale und wirtschaftliche Härten abschwächen können“, so der BVTB-Vorsitzende.

Beschäftigtentransfer entlastet öffentliche Kassen

Transfergesellschaften sind in der zu erwartenden disruptiven Veränderung in Industrie und Gesellschaft ein wirksames Instrument, um soziale Härten abzufedern, nachhaltig Übergänge für die betroffenen Menschen zu gestalten und bedarfsentsprechend auch komplexere, zukunftsorientierte Qualifizierungsprogramme zu gestalten. „Diese Chance wird von Verwaltung und Politik viel zu wenig wahrgenommen und wertgeschätzt“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Gert Beelmann.

Zu erwartende Unternehmensschließungen, Insolvenzen und Restrukturierungen würden in den kommenden Jahren die öffentlichen Kassen massiv belasten. Das Instrument der Transfergesellschaft schaffe hier Entlastung, so Dr. Gert Beelmann: „Denn die abgebenden Unternehmen tragen in solchen Fällen sechzig Prozent der entstehenden Kosten für den öffentlichen Bereich.“ Dies sei meist nicht bekannt, werde auch in Politik und Verwaltung nicht gesehen.

Abstimmung zwischen Bundesagentur für Arbeit und BVTB wieder aufnehmen

„Dass Transfergesellschaften Transformationsprozesse unterstützen, findet viel zu wenig Beachtung“, betont Vorstandmitglied Angelika Preiß: „Eine Entbürokratisierung der Instrumente würde Zugänge von Menschen in die Transferprojekte erleichtern.“ Fließende Übergänge zwischen Transfergesellschaft, Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitslosigkeit wären wichtig.

„Eine bessere Unterstützung der Agentur für Arbeit für Transfergesellschaften würde auch in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden“, argumentiert Angelika Preiß. „Der einst gestartete Prozess der gemeinsamen Abstimmung von Instrumenten zwischen der Bundesagentur für Arbeit und dem BVTB muss dringend wieder aufgenommen werden“, forderte sie: „Im Sinne einer zielgerichteten Vermittlung müssen wir das gemeinsam nach der Bundestagswahl ändern.“

Berufliche Zukunftsplanung nach Kündigung langfristig planen

Wenn man das „Morgen“ plant, muss das „Übermorgen“ mitgedacht werden, fordert der BVTB. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Transformationsprozesse müssten vor allem von Kündigung betroffene Personen eine Unterstützung bekommen, die weiterdenkt, als nur bis zum nächstmöglichen Arbeitsplatz.

„Berufliche Zukunftsplanung muss langfristig denken, strategisch planen und dabei auf der Basis vorhandenen Wissens, persönlicher Potenziale und Motivationen der Personen auch im gesamtgesellschaftlichen Interesse zukünftige Entwicklungen am Arbeitsmarkt, soweit sie vorhersehbar sind, mit einbeziehen“, fordert Vorstandsmitglied Margrit Herrmann.

Schon im März 2024 waren die neuen Herausforderungen der Transformation für den BVTB Anlass, die eigene Interessenpolitik neu auszurichten, Ergebnis war ein mehrseitiges Positionspapier. Darin setzt sich der Verband mit dem Beschäftigtentransfer auseinander, formuliert aber auch Qualitätskriterien für die Arbeit der Verbandsmitglieder.

Was ist eine Transfergesellschaft?

Transfergesellschaften sind in den vergangenen Jahrzehnten auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu unverzichtbaren Dienstleistern geworden. In enger Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit helfen sie Unternehmen bei einem sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau und den betroffenen Beschäftigten im Vermittlungsprozess und bei der beruflichen Neuorientierung.

Während der Zeit in der Gesellschaft befinden sich die Menschen in „Kurzarbeit Null“. Die Beraterinnen und Berater der Transfergesellschaften haben die Aufgabe, diesen Transferprozess durch Qualifizierungsangebote, intensive Gespräche zur Neupositionierung am Arbeitsmarkt und gezielte Vermittlungsangebote zu strukturieren.

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Foto: simonschmid614/Pixabay

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